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New Work: Definition, Merkmale und Umsetzung im Unternehmen

Der Trend New Work hat sich in den vergangenen Jahren besonders bei modernen Unternehmen etabliert. Denn Digitalisierung, Automatisierung und Globalisierung haben die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, nachhaltig verändert. Genauso haben sich auch die Anforderungen und Bedürfnisse der Arbeitnehmenden – hinsichtlich der eigenen Entfaltung und Wertschätzung am Arbeitsplatz – verändert. 

Doch was genau unter der New-Work-Bewegung zu verstehen ist, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringt, was New Work für Ihr Unternehmen bedeutet und wie sich der Trend umsetzen lässt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Beitragsautor Bente Püschel

Bente Püschel

  • New Work beschreibt die flexible und sinnstiftende Neugestaltung der Arbeitswelt, geprägt von Digitalisierung, Globalisierung und einem Wertewandel.

 

  • Mit New Work können Unternehmen die Work-Life-Balance fördern, Eigenverantwortung und Selbstverwirklichung stärken, flexible Arbeitsmodelle umsetzen und durch agile Ansätze Produktivität sowie Teambuilding verbessern.

 

  • Die Umsetzung von New Work erfordert einen schrittweisen Wandel, der gezielt auf die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens und seiner Mitarbeitenden abgestimmt ist.

Definition: Was ist New Work?

Der Begriff New Work beschreibt die Neustrukturierungen des Arbeitsalltags, welche die Arbeit zum Wohle des Menschen gestalten sollen. Diese ergeben sich aus den Megatrends der Arbeitswelt, wie Digitalisierung, Globalisierung oder Individualisierung, welche Veränderungen zu einer zentralen Konstante werden lassen, mit denen Beschäftigte lernen müssen umzugehen. New Work zeichnet sich durch Charakteristiken wie Flexibilisierung des Arbeitsorts und der Arbeitszeitgestaltung, Werte- und Kulturwandel, neue Arbeitsformen sowie die Wahl des verwendeten Kommunikationsmediums aus. Häufig ist ein Fokus auf die Arbeitsergebnisse, anstelle von abgeleisteter Arbeitszeit, und eine gesteigerte Relevanz von sinnstiftender Arbeit beobachtbar. 

Woher kommt New Work?

Ende der 70er-Jahre wollte der Sozialphilosoph und Begründer der NewWorkBewegung, Frithjof Bergmann, das Lohnarbeitssystem ersetzen. Der Mensch sollte nicht mehr reine Arbeit verrichten, sondern sich mit Hilfe der Arbeit selbst verwirklichen. Durch New Work sollte den Arbeitnehmenden die Sinnstiftung, Freiheit und Selbstständigkeit zurückgegeben werden, die das Lohnarbeitssystem ihnen nimmt. Demnach üben Beschäftigte also diejenige Arbeit aus, die sie tatsächlich verrichten möchten. 

Dimensionen von New Work

Im Grunde lassen sich zwei übergreifende New-Work-Dimensionen unterscheiden: Die menschliche Dimension, die das Wohlbefinden der Arbeitnehmenden sowie die Sinnstiftung durch Arbeit ins Zentrum stellt, und die wirtschaftliche Dimension, die neue, effizientere Arbeitsprozesse und Organisationsstrukturen zum Ziel hat. 

New Work wurde in den letzten Jahren vor allem durch die rasante technologische Entwicklung zu einer Notwendigkeit. Denn Internet, mobile Endgeräte und nutzerfreundliche Softwares liefern eine Grundlage für mehr Freiheit und Selbstständigkeit bei der beruflichen Tätigkeit. Die Entwicklung künstlicher Intelligenz eröffnet zudem völlig neue Chancen und Möglichkeiten in der Organisation und Ausführung von Arbeit. 

Hinzu kommt in der heutigen Wissensgesellschaft der immer größer werdende Wunsch nach Sinnstiftung und Persönlichkeitsentwicklung am Arbeitsplatz. Organisationen müssen diese Bedürfnisse der Beschäftigten wahrnehmen und sich anpassen. New Work bietet hierfür Ansätze. 

Häufig wird auch von einer Arbeitswelt 4.0 gesprochen, ein Sammelbegriff für die Beschreibung einer zukünftigen Arbeitswelt, die durch zunehmende Digitalisierung, Globalisierung und Individualisierung geprägt ist.

Merkmale von New Work

Folgende Konzepte und Maßnahmen sind an einer erfolgreichen Umsetzung von New Work in Unternehmen maßgeblich beteiligt:

Moderne Technologie

Ein zentraler Bestandteil von New Work ist die Möglichkeit, von verschiedenen Orten aus zu arbeiten, sei es im Home Office, im Café oder sogar aus dem Ausland. Für die Umsetzung ist eine passende technische Infrastruktur wie der Laptop und das Diensthandy unerlässlich. Außerdem müssen alle Arbeitsprozesse unabhängig vom Standort ausführbar sein, wofür der Zugang zum internen Unternehmensnetzwerk notwendig ist. 

Agiles Projektmanagement und flexible Arbeitsgestaltung

Agiles Projektmanagement bezeichnet Methoden, die eine flexible und dynamische Projektabwicklung ermöglichen. Indem mehr Verantwortung an interdisziplinäre Teams übertragen wird, Entscheidungswege verkürzt und regelmäßige Feedbackschleifen eingeführt werden, können Mitarbeitende schneller und anpassungsfähiger auf Veränderungen reagieren. Agile Arbeitsmethoden fördern dabei nicht nur die Produktivität, sondern stärken auch das Gefühl der Wertschätzung und Motivation, da die Angestellten mehr Gestaltungsspielraum erhalten. 

Neue Führungsmethoden und flache Hierarchien

New Work setzt auf flache Hierarchien, in denen Entscheidungen gemeinschaftlich getroffen werden. Dafür braucht es Führungskräfte, die bereit sind, Kontrolle abzugeben und Beteiligung aktiv zu fördern. Erfolgreich ist dies nur möglich, wenn Vorgesetzte ihren Mitarbeitenden vertrauen, empathisch agieren und zu Mitbestimmung ermutigen – wie es beispielsweise das Konzept des Humble Leadership vorsieht. Eine offene Fehlerkultur unterstützt dabei zusätzlich die Bereitschaft der Mitarbeitenden, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen mitzutragen. 

Activity Based Working

New Work wirkt sich zudem auf das Umfeld aus, in dem Beschäftigte arbeiten. Um dieses zielgerichtet zu gestalten, eignen sich besonders offene Büroflächen, Coworking Spaces, Meetingräume und ruhige Rückzugsbereiche. Für Unternehmen, deren Mitarbeitende größtenteils remote arbeiten, kann es zudem sinnvoll sein, Büroräume flexibel zu mieten oder auf Desk Sharing zu setzen. Moderne Arbeitsformen wie hybride Meetings und Jobsharing prägen ebenfalls die Struktur und Gestaltung der New Work-Arbeitsumgebung. 

Vor- und Nachteile von New Work

Sowohl für Beschäftigte als auch für Unternehmen liefert die New Work-Bewegung zahlreiche Vor- und Nachteile. 

Verbesserte Work-Life-Balance mit kreativen Auszeiten (z. B. Workation)

Raum für Selbstverwirklichung

Mehr Eigenverantwortung

Flexible Arbeitszeiten 

Ortunabhängiges Arbeiten

Neue Arbeitsfelder und Jobmöglichkeiten 

Mehr Entscheidungsmöglichkeiten durch flache Hierarchien (Empowerment) 

Stärkeres Teambuilding durch abteilungsübergreifendes Arbeiten

Effektivitäts- und Produktivitätssteigerung durch agiles Projektmanagement

Funktionierende IT-Infrastruktur ist notwendig 

Erfordert ein gutes Zeit- und Selbstmanagement der Mitarbeitenden 

Störung von Arbeitsabläufen bei zu schneller Einführung

Hoher Organisationsaufwand

Work-Life-Blending und Work-PrivacyKonflikte 

Erfordert eine hohe Affinität zur Technik und die Bereitschaft der Mitarbeitenden, sich kontinuierlich weiterzubilden

Zusätzliche Datenschutzrichtlinien

Nicht für jede Form der Arbeit geeignet 

Umsetzung im Unternehmen

In vielen Bereichen führt die Automatisierung von Prozessen zum Wegfall ganzer Arbeitsplätze. Gleichzeitig gibt es einen erheblichen Fachkräftemangel in Berufen, die vor kurzem noch gar nicht existierten. Diese Situation bringt völlig neue Herausforderungen für Unternehmen mit sich. Langfristig bleiben nur jene wettbewerbsfähig, die sich an die neuen Gegebenheiten der Arbeitswelt anpassen. Die konkrete Umsetzung hängt jedoch stark vom jeweiligen Unternehmen ab, da New Work keine Einheitslösung bietet. Jedes Unternehmen hat spezifische Anforderungen und Herausforderungen, die sich in Kunden, Wettbewerb, Produkte oder Dienstleistungen, Mitarbeitende und Arbeitsprozesse unterscheiden. 

Wer unvorbereitet an die Sache herantritt, läuft Gefahr zu scheitern. Denn mehr Flexibilität, Eigenverantwortung und Agilität setzen voraus, dass Mitarbeitende sich selbst gut organisieren können – das liegt jedoch nicht jedem und passt nicht zu jeder Unternehmensstruktur.  

Um den Erfolg von Veränderungen messbar zu machen, können Befragungen helfen, die Umsetzungsschritte kontinuierlich zu reflektieren und anzupassen. Mit Workey lassen sich gezielt Befragungen zu New-Work-Themen durchführen, die wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse und Erfahrungen der Belegschaft bieten – ein entscheidender Schritt, um die New-Work-Strategie nachhaltig zu optimieren. 

Erfassen Sie mit Workey gezielt die Themen der neuen Arbeitswelt wie Unternehmenskultur, Flexibilität, Kommunikation und Sinnhaftigkeit.

Befragungsvorlage_New-Work

Auf den New-Work-Trend aufzuspringen, passiert auch nicht über Nacht, sondern erfordert einen grundlegenden und ganzheitlichen Wandel – sowohl im Unternehmen als auch im Denken jedes Einzelnen. 

Es kann hilfreich sein, New-Work-Ansätze zunächst schrittweise und nur mit einem Teil der Belegschaft einzuführen. Dadurch entsteht eine angemessene Phase der Eingewöhnung und Sie erhalten wertvolles Feedback zu möglichen Anpassungen der New-Work-Strategien. Zudem können Mitarbeitende, die sich bereits an die neuen Arbeitsweisen gewöhnt haben, ihre Erfahrungen mit dem restlichen Team teilen, was den Wandel für die anderen greifbarer macht und Ängste reduziert.

Beitragsautor Bente Püschel

Bente Püschel

Team Marketplace

„Wenn Mitarbeitende und Führungskräfte offen für Veränderungen sind und sowohl die technischen Bedingungen als auch Arbeitsprozesse auf die neuen Arbeitsweisen abgestimmt werden, eröffnen sich zahlreiche Chancen und die Wirkung von New Work kann sich entfalten.“ 

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